Auf zahlreichen alten Ansichtskarten des Graudenzer Tors erkennt man auf der Südseite ein angebautes Gebäude mit einer komplexen – in der zeitgenössischen Literatur seltsam genannten – Architektur, das sich zwischen das Stadttor und die Mauer des evangelischen Friedhofs zwängt.
Dieses Gebäude wurde zu preußischer Zeit als Burse, also Wohnheim für Schüler des örtlichen Gymnasiums, genutzt. Erbaut wurde es vom seit 1855 in Culm lebenden Publizisten und Verleger Julian Prejs (1820-1904), der bis 1865 die Burse leitete.
1929 war Eigentümer des Gebäudes die Stadt, die es ab dem 1. Mai 1929 wegen Einsturzgefahr abreißen ließ. Durch den Wegfall des Gebäudes entstand der noch heute vorhandene Übergang zwischen der Graudenzer Straße (ul. Grudziądzka) und der Bahnhofstraße (ul. Dworcowa), der fortan für den Fahrzeugverkehr bestimmt war. Durch das Stadttor selbst sollten nur noch Fußgänger gehen können.
Quellen:
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- Alfons Mańkowski, Dzieje drukarstwa i piśmiennictwa polskiego w Prusiech Zachodnich wraz z szczegółową bibliografią druków polskich zachodniopruskich, Toruń 1909, S. 45
- Tageszeitung Słowo Pomorskie, 05.05.1929 [online verfügbar in der Digitalen Bibliothek Kujawien-Pommern]
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[Erstveröffentlichung des Beitrags: 10.12.2008]