Garnisonskirche

Die Garnisonskirche liegt im Süden der Altstadt und wurde in den Jahren 1874-1875 für die im damaligen Culm stationierte Garnison der preußischen Armee errichtet. Der Baustil ist typisch für evangelische Gotteshäuser dieser Epoche. Die einschiffige Kirche mit Chorraum besitzt eine von der Firma W. Sauer aus Frankfurt (Oder) hergestellte Orgel und einen 42 m hohen Turm. Als infolge der Bestimmungen des Versailler Vertrags die Stadt dem wieder entstandenen polnischen Staat angeschlossen wurde, übernahm die polnische Armee im März 1920 die Kirche, die darauf von Pfarrer Zygmunt Rogala als römisch-katholisches Gotteshaus geweiht wurde.

Nach Gründung einer Armeekirchengemeinde 1926 wurde unter der Leitung des Pfarrers Dr. Antoni Zapala der Innenraum der Kirche umgebaut, die zudem eine reiche Ausstattung an Messgewändern und anderen liturgischen Gegenständen erhielt. Ein Teil der bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs evakuierten Einrichtung wurde bei einem Gefecht zerstört, ein weiterer von den deutschen Besatzern bereits im September 1939 mutwillig vernichtet. Während der NS-Zeit wurde die Kirche fortan als Lager genutzt. Nach dem Krieg wurde die Garnisonskirche 1951 von Seelsorgern der polnischen Armee wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt.

Literatur: Grzeszna-Kozikowska, Anna, Kosciol garnizonowy w okresie miedzywojennym, Czas Chelmna 31.12.2004; Chrzanowski, Tadeusz / Kornecki, Marian, Chelmno, Wroclaw-Warszawa-Krakow 1991, S. 183

[Erstveröffentlichung dieses Beitrags: 07.12.2007]