Auf diesem Foto sieht man den Hauptturm der Marienkirche. Gut erkennen kann man rechts des Hauptturms einen unvollendet gebliebenen zweiten Turm. Das Gebäude im Vordergrund ist das katholische Pfarramt (Rückseite) an der ul. Franciszkańska, hinter dem sich ein großer Garten erstreckt. Die lange Mauer grenzt diesen Garten von der ul. Szkolna ab. Als ich dieses Foto im März 2008 gemacht habe, stand ich auf der ul. Szkolna unmittelbar vor der Culmer Akademie.
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Berufsschule
Die Geschichte des Berufsschulwesens in Chełmno reicht bis ins Jahr 1861 zurück, als der Magistrat die Satzung für eine Handwerker Fortbildungs-Schule erließ. Diese nahm ihre Tätigkeit zunächst im Gebäude der ehemaligen Culmer Akademie an der ul. Szkolna 6 auf. Ab 1887 lautete ihr Name Gewerbliche Fortbildungsschule und sie bezog die Räume der heutigen Grundschule Nr. 2 an der ul. 22 Stycznia 4.
1891 erfolgte dann der Umzug in das neu errichtete Gebäude an der ul. Szkolna 14, in dem seitdem berufsbildende Schulen untergebracht sind. Allgemein spricht man in der Stadt bis heute einfach von der Berufsschule, wenn auch die offizielle Bezeichnung gegenwärtig Schulzentrum Nr. 2 lautet.
Culmer Akademie
Trotz entsprechender Bemühungen des Deutschen Ordens kam es nicht zur Gründung einer Universität (Studium Generale) in Chełmno (Culm). Stattdessen entstand 1473 eine Schule mit dem Niveau eines Gymnasiums, „Studium Particulare“ genannt, die dem Rang nach die höchste wissenschaftliche Einrichtung im Königlichen Preußen war. Nach zwischenzeitlichen Schwierigkeiten erfolgte 1692 eine Erneuerung des Gymnasiums unter dem offiziellen Namen „Culmer Akademie“. In der Zeit von 1756 bis 1779 war die reaktivierte Culmer Akademie die 31. Abteilung der Jagiellonen-Universität in Krakau. 1818 wurde die Culmer Akademie endgültig geschlossen. Heute ist in dem Gebäude die Grundschule Nr. 2 untergebracht.
Hier sieht man die Culmer Akademie von der anderen Seite, nämlich an der Kreuzung von Ulica Szkolna und Ulica Franciszkańska.
Manche Historiker vermuten, dass der Astronom Nikolaus Kopernikus, dessen Schwester und Mutter im nahe gelegenen Kloster lebten, einen Teil seiner Ausbildung in Chełmno erhalten hat.
[Beitrag aus 2008, ergänzt im Februar 2023]