Denkmal für Opfer der deutschen Besetzung 1939 – 1945

Dieses Denkmal auf dem Plac Wolności (Freiheitsplatz) zwischen den Straßen Aleja 3 Maja und Ulica Dworcowa wurde 1968 für die Opfer der deutschen Besetzung von 1939 – 1945, und zwar sowohl die im Krieg gefallenen polnischen Soldaten als auch die von den Deutschen in verschiedenen Orten des Landkreises Chełmno ermordete Bevölkerung, errichtet.

Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Beiträgen Klamry – Gedenkstätte für NS-Verbrechen sowie Die nationalsozialistische Okkupation Kulms.

Denkmal für das 66. Kaschubische Infanterieregiment

Seit Juni 2017 ist der Kreuzungsbereich Ul. Wodna/Al. 3 Maja am südöstlichen Rand der Altstadt von Chełmno offiziell nach dem 66. Kaschubischen Infanterieregiment benannt. In der Nähe des Jungfrauenturms wurde vor der Stadtmauer zudem 2019 ein Denkmal errichtet.

Das 66. Kaschubische Infanterieregiment wurde 1919, im Jahr nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens, aufgestellt und nahm 1920 am Polnisch-Sowjetischen Krieg teil. Danach war es bis 1939 in Chełmno stationiert. Es erhielt den Beinamen „Marschall Józef Piłsudski“. Nach dem am 1. September 1939 erfolgten Überfall des Deutschen Reiches auf Polen war es als Teil der 16. Pommerschen Infanteriedivision an der Verteidigung des polnischen Staatsgebiets beteiligt. Später gerieten viele seiner Offiziere in sowjetische Kriegsgefangenschaft und kamen als Opfer des Massakers von Katyn ums Leben.

Denkmal für Soldaten des 8. Kavallerieschützenregiments der Polnischen Armee

Foto: 30.09.2018

Dieses Denkmal für die Soldaten des in der Zwischenkriegszeit in Chełmno stationierten 8. Kavallerieschützenregiments der Polnischen Armee ist am 29. September 2018 im südöstlichen Bereich des Marktplatzes enthüllt worden.

Unabhängigkeitsdenkmal

Unabhängigkeitsdenkmal in Chełmno

Foto: 17.10.2015

Der Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit im Jahr 1918 wird in Polen am 11. November, einem gesetzlichen Feiertag, gedacht. An dieses Ereignis vor nunmehr 90 Jahren* erinnert in Chełmno (Culm) ein Unabhängigkeitsdenkmal, das vor genau zehn Jahren errichtet worden ist. Es liegt weit weg von anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt unmittelbar an der verkehrsreichen Landesstraße Nr. 1 nördlich des Betriebsgeländes der Polstermöbelfabrik Helvetia. Das Denkmal wird gebildet von einer 135 cm hohen und 80 cm breiten Bronzetafel, die an einer 280 cm hohen und 600 cm breiten Mauer aus hellen Ziegeln angebracht ist, und es steht am Ende einer mit Kies versehenen Fläche unmittelbar vor dem Werkszaun.

Die für ein derartiges Denkmal ungünstige und eigentlich unangemessene Lage ist eine Folge der Vorgeschichte dieser Stelle, die bereits zu preußischer Zeit mit einem (deutsch-)nationalen Symbol besetzt worden war. Damals gab es weder die Fabrik noch die Fernstraße, die beide erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. An diesem erhöht gelegenen Ort wurde 1909 auf freiem Feld ein Bismarckturm gebaut, der kurz nach der Unabhängigkeit Polens als Symbol deutscher Herrschaft abgetragen wurde. An seine Stelle sollte nun, vielleicht in Anlehnung an den bekannten Kościuszko-Hügel und weitere derartige Objekte bei Kraków (Krakau), ein weithin sichtbarer Freiheitshügel treten. Mit seiner Aufschüttung begann man im Rahmen groß angelegter Feierlichkeiten unter Anwesenheit aller wichtigen örtlichen Würdenträger am 3. Mai 1921, dem 130. Jahrestag der Verabschiedung der Verfassung von 1791. Der Landrat Dr. Paweł Ossowski wandte sich mit folgendem Appell an die Bevölkerung:

Einwohner des Culmer Kreises! Wo ein solcher Hügel aufgeschüttet wird, dürfen unsere helfenden Hände nicht fehlen! Werfen wir Erde aus dem gesamten Kreis Culm auf, unsere polnische Erde, freie Erde, aus allen unseren Gemeinden, aus allen Ortschaften des Kreises!

Unabhängigkeitsdenkmal in Chełmno 11.11.2017

Foto: 11.11.2017

Obwohl sich die Menschen anfänglich noch mit Elan an diesem Projekt beteiligten, konnte der Freiheitshügel nie vollendet werden. 1933 wandte sich eine Gruppe Culmer Bürger sogar mit dem ausdrücklichen Antrag, für eine vollständige Aufschüttung zu sorgen, an den Magistrat, jedoch wurden von amtlicher Stelle keine weiteren Schritte unternommen. Mittlerweile hatte auch das seit 1925 in der Stadtmitte gelegene Grab des unbekannten Soldaten die Funktion des Veranstaltungsortes für offizielle Feiern übernommen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände von den deutschen Besatzern planiert und als Truppenübungsplatz genutzt.

Erst kurz vor der Wende, nämlich 1988, begründete Jerzy Kałdowski, der damalige Direktor des Museums des Culmer Landes, eine Initiative, die sich zum Ziel setzte, an der Stelle des einstigen Freiheitshügels ein Unabhängigkeitsdenkmal zu errichten. Zunächst plante man ein Monument und ließ zwei unterschiedliche Entwürfe vorbereiten, konnte aber mangels ausreichender Spenden nur den Guss einer Bronzetafel mit folgender Inschrift in Auftrag geben:

1918-1920
Zur Erinnerung an den 70. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit durch Polen und den 68. Jahrestag der Befreiung Culms von der preußischen Herrschaft.

Die Einwohnerschaft Culms
1988

An der Stelle des Freiheitshügels vom 3. Mai 1921

Ganz unten befindet sich noch folgende Inschrift, die ein Fragment eines von Jerzy Kałdowski verfassten Liedes darstellt:

Sei gegrüßt, unabhängiges Vaterland, sei gegrüßt –
unsere heiligste Republik!

Zur Entstehung des Denkmals kam es vor der Wende nicht mehr. Die Bronzetafel wurde zehn Jahre lang im städtischen Museum verwahrt. 1998 bot sich angesichts des „runden“ Unabhängigkeitstags die Gelegenheit, das Unabhängigkeitsdenkmal zu vollenden. Entgegen den ursprünglichen Entwürfen, die den Einsatz eines Findlings vorsahen, errichtete man eine fünfteilige Ziegelmauer (übrigens nicht exakt an der Stelle des Freiheitshügels) und befestigte an ihr die Bronzetafel. Im Rahmen einer Feierstunde wurde das Unabhängigkeitsdenkmal am 10. November 1998 feierlich enthüllt.

Unabhängigkeitsdenkmal in Chełmno 11.11.2017

Foto: 11.11.2017

Quellen:

  • Anna Soborska-Zielińska, Pomnik Niepodległości, in: Chełmińskie pomniki i tablice pamiątkowe, Chełmno 2001, S. 205 ff
  • Anna Soborska-Zielińska, Kopiec Wolności, in: Chełmińskie pomniki i tablice pamiątkowe, Chełmno 2001, S. 26 ff


[*Erstveröffentlichung dieses Beitrags: 08.11.2008; mit neueren Fotos ergänzt am 09.01.2021]

Grab des unbekannten Soldaten

Grab des unbekannten Soldaten in Chełmno

Grab des unbekannten Soldaten am 29.01.2017

Das Grab des unbekannten Soldaten befindet sich zwischen dem Gebäude der Stadtverwaltung und der Neue Promenade genannten Parkanlage [Standort bei Google Maps]. An ihm finden an staatlichen Feiertagen offizielle Veranstaltungen statt.

Geschaffen wurde es, wahrscheinlich durch eine spontan ergriffene Initiative von Teilnehmern an einem gerade in der Stadt abgehaltenen Offizierslehrgang, in der Nacht vom 1. auf den 2. November 1925. Offensichtlich wollte man der am selben Tag erfolgenden Einrichtung des Grabs des unbekannten Soldaten in der Hauptstadt Warschau nacheifern und fünf Jahre nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit auch in Culm ein patriotisches Zeichen setzen. Dieser Ort eignete sich dafür besonders gut, denn von 1890 bis 1920 stand an dieser Stelle ein Denkmal des deutschen Kaisers Friedrich III.

In den Vormittagsstunden des 2. November 1925 wurde von der in Culm stationierten polnischen Armeeeinheit rasch der Rahmen für die Übergabe des Grabes des unbekannten Soldaten an die Stadt geschaffen, die nach einer Messe in der Garnisonskirche, einem feierlichen Marsch durch die Stadt und der Segnung durch Pfarrer Dr. Zygmunt Rogala erfolgte.

Bis 1939 fanden am Grab des unbekannten Soldaten regelmäßig patriotische Feiern statt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ließen die nationalsozialistischen Besatzer die Grabplatte beseitigen und stellten dort das alte Kriegerdenkmal aus preußischer Zeit auf, das von 1889 bis 1920 auf dem Markt stand und nach der Eingliederung Culms in den neu erstandenen polnischen Staat auf den evangelischen Friedhof verlegt worden war.

1945 wurde die alte Grabplatte wieder an ihren Platz gebracht und in den sechziger Jahren aufgrund von Beschädigungen gegen eine neue ausgetauscht. 1995 erfolgte eine erneute Neuanfertigung der Grabplatte, die die schlichte Inschrift Grab des unbekannten Soldaten trägt.

Unklar ist, ob an dieser Stelle überhaupt die sterblichen Überreste eines Soldaten beigesetzt worden sind. Aufgrund der in großer Eile erfolgenden Schaffung 1925 ist eine Bestattung in diesem Jahr ausgeschlossen. Möglich ist aber, dass anlässlich des Austauschs der Grabplatte in den sechziger Jahren die Gebeine von im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten hierher umgebettet wurden.

Culm ist die einzige polnische Kleinstadt, in der es noch ein Grab des unbekannten Soldaten gibt. Andere befinden sich nur noch in Großstädten, nämlich Bromberg (Bydgoszcz), Krakau (Kraków), Lodsch (Łódź), Lublin und Warschau (Warszawa).

Quelle:

  • Soborska-Zielińska, Anna: Chełmińskie pomniki i tablice pamiątkowe, Chełmno 2001, S. 49 ff. (Grób Nieznanego Żolnierza)

[Erstveröffentlichung dieses Beitrags: 08.11.2008, Foto ergänzt am 05.01.2021]

Katyń-Denkmal

Der berühmte Regisseur Andrzej Wajda hat in seinem 2007 produzierten Film Katyń ein Ereignis und seine Nachwirkungen verarbeitet, das sich tief ins Bewusstsein der polnischen Gesellschaft eingebrannt hat.

Katyn-Denkmal in Chełmno Mit einem geheimen Zusatzprotokoll zum später als Hitler-Stalin-Pakt bezeichneten Nichtangriffsvertrag vom 23. August 1939 hatten das Dritte Reich und die Sowjetunion ihre Interessensphären in Polen abgesteckt. Nach dem Überfall Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 und dem für die polnische Bevölkerung überraschenden Einrücken der Sowjetarmee am 17. September 1939 in Ostpolen wurde diese vierte Teilung Polens durch den sog. deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag am 28. September 1939 besiegelt. Durch das relativ schnelle Vorrücken der deutschen Armeen hatte sich das Kriegsgeschehen ab Mitte September vorwiegend nach Ostpolen verlagert. Dadurch kamen viele polnische Armeeangehörige und Polizeibeamte in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Das Politbüro der KPdSU erließ im Frühjahr 1940 den Befehl, tausende polnische Gefangene durch den sowjetischen Geheimnis NKWD hinrichten zu lassen. Ihre Leichen wurden an verschiedenen Stellen in Massengräbern verscharrt.

Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion und der Besetzung sowjetischer Gebiete entdeckten Wehrmachtsangehörige im Februar 1943 in einem Waldgebiet bei der Ortschaft Katyń nahe Smolensk Massengräber mit Leichen polnischer Offiziere. Die Polnische Exilregierung forderte darauf eine internationale Untersuchung der Funde, wodurch es zu ihrem Bruch mit Moskau kam. Die Nationalsozialisten nutzten das Massaker von Katyń zu gegen die Sowjetunion gerichteten Propagandazwecken und gestatteten einer internationalen Untersuchungskommission, die unter anderem mit Gerichtsmedizinern besetzt war, die Massengräber in Augenschein zu nehmen. Diese kam zum Schluss, dass die Tötungen der polnischen Offiziere im Frühjahr 1940 erfolgt waren.
Nachdem die Rote Armee Ende 1943 die deutschen Truppen zurückgedrängt hatte, führte die Sowjetunion eine erneute, ihrer Propaganda genehme, Untersuchung durch, die einen späteren Todeszeitpunkt (Herbst 1941) feststellte und den Massenmord dem Dritten Reich anlastete.

Die nationalsozialistische Täterschaft war bis zur Wende 1989/90 Gegenstand der offiziellen Geschichtsschreibung in der Sowjetunion und den anderen Ostblockstaaten. Erst 1990 gestand die Sowjetunion ihre Verantwortung ein. Im Oktober 1992 ordnete der russische Präsident Jelzin an, Polen Kopien von noch vorhandenen Dokumenten über das Massaker zu überlassen, die anschließend sowohl in Polen als auch in Russland veröffentlicht worden sind. Bis heute laufen historische Forschungen, weil die Geschehnisse vom Frühjahr 1940 bisher nicht im Detail aufgeklärt werden konnten.

Auch in Polen konnte über die wirklichen Täter der Massenexekutionen in der Nachkriegszeit nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen werden. Besonders deshalb ist bis heute das Bedürfnis nach vollständiger Aufklärung der Vorgänge und nach einer Erinnerung an die Opfer besonders groß. So hat das polnische Parlament am 14. November 2007 beschlossen, den 13. April als Gedenktag für die Opfer der Verbrechen von Katyń zu begehen.

Mit Katyń verbindet sich ein weiteres tragisches Ereignis der jüngsten polnischen Geschichte, bei dem 96 Menschen starben. Die Passagiere der am 10. April 2010 beim Landeanflug auf den Militärflugplatz Smolensk-Nord abgestürzten polnischen Regierungsmaschine, unter anderem Staatspräsident Lech Kaczyński, seine Ehefrau Maria, der letzte Staatspräsident der Polnischen Exilregierung Ryszard Kaczorowski, hohe Offiziere sowie Vertreter von Parlament, Regierung, Behörden, Glaubensgemeinschaften und Verbänden, waren anlässlich des 70. Jahrestages des Massakers auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung auf dem Soldatenfriedhof Katyń.

In Culm (Chełmno) erinnert an die aus der Stadt stammenden Offiziere, die 1940 in der Sowjetunion ermordet worden sind, unter anderem ein am 24. Juni 1995 enthüllter Gedenkstein auf dem Platz vor der Garnisonskirche. Dieser enthält in polnischer Sprache folgende Inschrift:

Den Soldaten der Culmer Garnison, nämlich des 66. Kaschubischen Infanterieregiments und des 8. Kavallerieschützenregiments, die vom NKWD im Jahr 1940 in Katyń und an anderen Hinrichtungsstätten während des Zweiten Weltkriegs ermordet worden sind.

Folgende Offiziere der genannten Regimenter, die in Culm stationiert waren, gehören zu den Opfern von Katyń:

66. Kaschubisches Infanterieregiment
Rafał Sołtan
Jerzy Jeleniewicz
Józef Kordasiewicz
Stanisław Podwiński
Józef Ruszar
Władysław Dworczak
Tadeusz Gąsiorowski
Eugeniusz Rykowski
Jerzy Terlicki
Antoni Boczek
Józef Grzanka
Szczepan Eugeniusz Łuczak
Ludwik Młynarczyk
Józef Wawrzyniak
Edmund Wróblewski
Michał Frank
Izydor Janca
Mieczysław Nierzwicki
Leon Porasiński
Paweł Przytuła

8. Kavallerieschützenregiment
Jerzy Staniszewski
Arkadiusz Dejewski
Julian Janas
Kazimierz Duczko
Ignacy Prądzyński
Tadeusz Sikorski

Offizier der Staatspolizei
Witold Nowakowski

Den Offizieren des 66. Kaschubischen Infanterieregiments wurde darüber hinaus eine am 21. Juni 1998 enthüllte Gedenktafel gewidmet, die sich im Innern der Garnisonskirche befindet.

Wie sehr die verbrecherische Kooperation der totalitären Nachbarmächte Polens Einfluss auf das Schicksal einzelner polnischer Familien hatte, zeigt das tragische Lebensende von Jan Nierzwicki (Vater) und Mieczysław Nierzwicki (Sohn).

Der 1874 geborene Zahnarzt Jan Nierzwicki hatte sich nach seinem Studium in München in Culm niedergelassen und engagierte sich noch zu preußischer Zeit in polnischen Organisationen. Während der Zwischenkriegsjahre setzte er sein umfangreiches gesellschaftliches und politisches Engagement fort. Insbesondere hat er als Heimatforscher mehrere Publikationen veröffentlicht, die unter anderem der Geschichte der Kirchengemeinde und der des örtlichen Gymnasiums gewidmet sind.

Zur örtlichen polnischen Führungsschicht zählend, deren Auslöschung sich die Nationalsozialisten zum Ziel gemacht hatten, wurde er kurze Zeit nach der deutschen Besetzung Polens inhaftiert und am 5. November 1939 in Klamry ermordet.

Familiengrab Nierzwicki in ChełmnoSein 1915 in Culm geborener Sohn Mieczysław, der 1934 am örtlichen Gymnasium seine Abiturprüfung bestanden und als Buchhalter in der Przechowo-Młyny i Tartaki S.A. in Przechowo unweit seiner Heimatstadt gearbeitet hatte, wurde als Reserveoffizier dem 66. Kaschubischen Infanterieregiment zugeteilt und gehört zu den Opfern von Katyń.
An Vater und Sohn erinnern Gedenktafeln am Familiengrab auf dem katholischen Friedhof in Culm.


Quellen:

  • Anna Soborska-Zielińska, Pomnik Katyński, in: Chełmińskie pomniki i tablice pamiątkowe, Chełmno 2001, S. 186 ff
  • Anna Soborska-Zielińska, Tablica pamiątkowa poświęcona oficerom 66 Kaszubskiego Pułku Piechoty im. Marszałka Józefa Piłsudskiego pomordowanym w 1940 roku przez NKWD w Katyniu i innych miejscach kaźni, in: Chełmińskie pomniki i tablice pamiątkowe, Chełmno 2001, S. 200 ff
  • Stefan Rafiński, Chełmiński Słownik Biograficzny, Chełmno 2006, S. 131

Gedenkstein auf evangelischem Friedhof

Am 5. August 1995 wurde auf dem Gelände des ehemaligen evangelischen Friedhofs ein Gedenkstein enthüllt, der folgende Aufschrift in deutscher und polnischer Sprache trägt:

Gedenkstein evangelische Gemeinde Chełmno (Culm) - Foto: September 2018ZUM GEDENKEN AN DIE HIER SEIT GENERATIONEN RUHENDEN DER EVANGELISCHEN GEMEINDE
RUHET IN GOTT
KULM AUGUST 1995

Unterhalb des Gedenksteins befindet sich eine Steinplatte mit der ebenfalls zweisprachigen Inschrift:

EHEMALIGE EINWOHNER DER STADT KULM UND DES KULMER LANDES

Lage des evangelischen und des jüdischen Friedhofs in ChełmnoDie Enthüllung des nach einem Entwurf von Horand Henatsch und Jerzy Kałdowski angefertigten Gedenksteins wurde von einem umfangreichen Programm begleitet, an dem Vertreter der Stadt Culm (Chełmno), der niedersächsischen Partnerstadt Hann. Münden sowie ehemalige deutsche Einwohner von Culm teilnahmen. Zunächst fand ein ökumenischer Gottesdienst in der Dominikanerkirche (Peter- und Paulskirche) statt. Danach erfolgte die offizielle Begrüßung der Gäste im Rathaus durch den Culmer Bürgermeister Piotr Mittelstaedt. Das Wort ergriffen ebenfalls Horand Henatsch als Vertreter der ehemaligen deutschen Bewohner Culms sowie Armin Hoffarth, der Bürgermeister von Hann. Münden.
Jerzy Kałdowski berichtete über die Geschichte des evangelischen Friedhofs in Culm.
Dieser wurde östlich der Altstadt 1785 auf einer von König Friedrich II. gestifteten Fläche angelegt und während seiner 160 Jahre dauernden Nutzung mehrfach in Richtung Süden erweitert. In seiner Spätphase reichte er von der ul. Dworcowa bis zur al. 3 Maja und nahm ab 1904 auch die Fläche des heutigen Spielplatzes zwischen al. 3 Maja und Stadtmauer ein. Über dem Haupttor zum Friedhof an der ul. Dworcowa befand sich die Inschrift „Eingang zur Ruhe“. Bestattungen fanden bis 1945 statt. Danach verwilderte der Friedhof. Im Zeitraum 1947-1950 wurde der Entschluss gefasst, den Friedhof vollkommen zu beseitigen. Die Gräbsteine wurden entfernt, die Friedhofsmauer an der Westseite sowie an der ul. Dworcowa abgebrochen. 1951 wurde schließlich ein Park angelegt, für den sich nach der Aufstellung des Rydygier-Denkmals in seinem Nordteil allgemein die Bezeichnung Rydygier-Park einbürgerte.

Quellen:

  • Czacharowski, Antoni (Hrsg.), Atlas historyczny miast polskich, Tom I, Prusy Królewskie i Warmia, Zeszyt 3 Chełmno [Historischer Atlas polnischer Städte, Band I, Königliches Preußen und Hochstift Ermland, Heft 3 Kulm], Toruń 1999
  • Soborska-Zielińska, Anna: Chełmińskie pomniki i tablice pamiątkowe, Chełmno 2001, S. 194 ff. (Kamień upamiętniający dawny cmentarz ewangelicki)
  • Soborska-Zielińska, Anna: Parki i ogrody Chełmna, Chełmno 1999, S. 23 (Park Rydygiera)

[Erstveröffentlichung dieses Beitrags: 28.09.2008]