Marktbudenumzug

Vor zwei Wochen hatte ich bereits auf die umfangreichen Baumaßnahmen am Marktplatz hingewiesen. Mittlerweile hat man sich auf die nördliche Marktseite vorgearbeitet.

Bauarbeiten 15. Juli 2012

Nordseite des Markts von Chełmno am 15. Juli 2012

Auch die nicht sonderlich hübschen Marktbuden, die bisher auf der Westseite des Rathauses standen, sind entfernt worden. Sie wurden auf einem Teil des ehemaligen Bahngeländes an der ul. Dworcowa, das noch der Stadt gehört, aufgestellt. Derzeit sind Arbeiter dabei – auch heute am Sonntag – die bisher brachliegende Fläche rings um die Buden zu pflastern.

Zukünftig sollen die Händler, die allerlei Waren auf dem altstädtischen Marktplatz angeboten hatten, dort ihre Zelte aufschlagen können. Dieser Umzug ist aber nicht unumstritten. So ist noch nicht klar, ob auch Blumen- sowie Obst- und Gemüsehändlern nach Abschluss der Modernisierung der Zutritt zum Marktplatz verwehrt wird.

Neuer Wochenmarkt in der Bauphase

Neuer Standort der Marktbuden an der ul. Dworcowa am 15. Juli 2012

Flusshafen

Flusshafen in Chełmno 2008

Die ul. Powiśle endet aus Richtung Altstadt, nachdem sie zur Überwindung des Schutzdamms eine große Schleife bildet, unmittelbar am Weichselufer und setzt sich laut Stadtplan auf der anderen Flussseite in der Nähe eines kleinen Flusshafens in Richtung Schwetz (Świecie) fort (wahrscheinlich alter Zufahrtsweg zur heute nicht mehr vorhandenen Fähre). Der Popowska Kępa genannte Bereich am anderen Weichselufer vom Flusshafen bis zur Landesstraße 91 gehört verwaltungsmäßig noch zur Stadt Culm (Chełmno).

Flusshafen an der Weichsel in Chełmno 2008

Die Aufnahmen wurden am 26. April 2008 gemacht.

Ul. Powiśle

Ul. PowiśleDurch eine langgezogene Parkanlage führt die mit Kopfsteinpflaster versehene ul. Powiśle, die einzige Zufahrtsstraße zur Schiffsanlegestelle an der Weichsel. Ihre Länge beträgt rund 900 m. Rechts und links gibt es Zufahrten und Fußwege zu großen Kleingartenanlagen, die ab 1951 im Gebiet zwischen Stadt und Weichsel entstanden sind.


Die ul. Powiśle ist für den Autoverkehr freigegeben, so dass man unmittelbar bis an die Weichsel in der Nähe der Schiffsanlegestelle heranfahren und hier sein Auto abstellen kann.


Entlang der ul. Powiśle wurde 1927 ein Park angelegt, der zunächst Weichselpark genannt wurde. Damals befand sich an der Weichsel noch eine Badeanstalt, so dass ein Interesse an gepflegten Fußwegen in Richtung Fluss bestand.
In der Nachkriegszeit übernahm die örtliche Garnison die Pflege der heute sehr naturbelassenen Parkanlage, so dass diese Ende der sechziger Jahre die Bezeichnung Park der Polnischen Armee erhielt.

Quelle:
Anna Soborska-Zielińska, Parki i ogrody Chełmna, Chełmno 1999, S. 23 (Park im. Wojska Polskiego)

Die Aufnahmen stammen vom 26. April 2008.

Schiffsanlegestelle an der Weichsel bei Chełmno

Alte Schiffsanlagestelle in Chełmno

Nur noch sporadisch genutzt wird die Schiffsanlegestelle an der Weichsel bei Chełmno, die früher wegen der an dieser Stelle vorhandenen Weichselfähre nicht so einsam und verlassen war wie heute. Im Hintergrund erkennt man die 1963 gebaute Weichselbrücke, die Teil der bedeutsamen Landesstraße 91 (Europastraße 75) ist. Die nächste Möglichkeit, die Weichsel zu überqueren, gibt es in Richtung Süden erst in Bromberg (Bydgoszcz)-Fordon und in Richtung Norden in Graudenz (Grudziądz).

Weichsel in Chełmno

Die Weichsel bildet in dieser Region einen relativ breiten Fluss. Kaum zu glauben, dass früher im Winter, als wegen Eisbildung der Fährverkehr eingestellt werden musste, Bretter auf dem Eis ausgelegt wurden, auf denen man die Weichsel überqueren konnte. In Tageszeitungen aus dem 19. Jahrhundert findet man in den Wintermonaten häufig kurze Meldungen über die Beeinträchtigung des Fährverkehrs und die Eisdicke auf der Weichsel.

Das folgende Foto vermittelt einen noch besseren Eindruck von der Mächtigkeit der Weichsel. Der Blick geht von der Schiffsanlegestelle in südliche Richtung.

Weichsel in Chełmno

Die Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2008.

Porträt – ul. Grudziądzka 21

Ulica Grudziądzka 21 in Chełmno 2008

Dieses Porträt befindet sich im oberen Bereich des bogenförmig gestalteten Eingangs zum Haus an der ul. Grudziądzka 21. Es ist möglich, dass diese Wandmalerei von Antoni Piotrowicz oder einem seiner Schüler stammt. Piotrowicz war nämlich Anfang des
20. Jahrhunderts Eigentümer dieses Hauses und betrieb hier sein Atelier.

Ulica Grudziądzka 21 in Chełmno - Eingangsbereich im Jahr 2008


Die Aufnahmen entstanden im Juni 2008.

Baustelle Marktplatz

Bauarbeiten Sommer 2012Das umfangreiche, mit EU-Mitteln geförderte, Sanierungsprogramm in der Altstadt von Culm (Chełmno) mit einem Gesamtwert von über 7 Mio. Euro, das sich bisher vor allem auf Maßnahmen an und in historischen Bauwerken beschränkte, hat 2012 seine sichtbarste – und sowohl für Einwohner als auch Touristen sicherlich beschwerlichste  –  Phase erreicht. Begonnen wurde nämlich mit der Modernisierung des Marktplatzes. Bevor er einen vollkommen neuen Belag und einen Springbrunnen erhält, werden die unterirdischen Versorgungsnetze und das Kanalisationssystem erneuert. Auch die anliegenden Fahrbahnen werden neu gestaltet. Wie man auf den gestern aufgenommenen Fotos sieht, sind die Arbeiten auf der Ostseite des Rathauses im vollen Gange.
Bauarbeiten Sommer 20122013 werden ebenfalls groß angelegte Bauarbeiten in der Fußgängerzone, der vom Markt bis zum Graudenzer Tor führenden ul. Grudziądzka, stattfinden. Weitere Einzelmaßnahmen dieses Sanierungsprogramms werden noch bis 2014 an vielen Stellen der Altstadt durchgeführt.

Chełmno und Hann. Münden feiern heute 20 Jahre Städtepartnerschaft

1. Juli 2012

Offizielle Vertreter aus Polen, Deutschland und Tschechien legen Blumen an der Kurt-Schumacher-Gedenktafel nieder.

Die Würdigung des Lebenswerks Kurt Schumachers an der ihm gewidmeten Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Culm/Chełmno stellt bei jeder deutsch-polnischen Begegnung auf offizieller Ebene einen wichtigen Programmpunkt dar. So auch zu Beginn der heutigen Feierlichkeiten anlässlich der mittlerweile 20 Jahre bestehenden Städtepartnerschaft zwischen Chełmno und Hannoversch Münden sowie der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags zwischen Chełmno und der tschechischen Stadt Letovice. Vertreter aus Polen, Tschechien und Deutschland legten am Haus, in dem der junge Kurt Schumacher bis Juni 1912 gewohnt hat, Blumen nieder.

Anschließend zogen die offiziellen Delegationen, Gäste und Einwohner unter Begleitung des örtlichen Spielmannszugs über den Markt zum Gymnasium Nr. 1 in der ulica Szkolna. In der Aula begrüßte Bürgermeister Mariusz Kędzierski die Teilnehmer und fasste mit einer interessanten Präsentation die Höhepunkte der Städtepartnerschaft zwischen Chełmno und Hann. Münden zusammen. Auch zahlreiche Vereine und Schulen aus Chełmno hatten Präsentationen über den Verlauf ihrer partnerschaftlichen Beziehungen während der letzten beiden Jahrzehnte vorbereitet. Aus zeitlichen Gründen musste man sich aber auf die Vorführung eines ausgezeichneten Films des Kopernikus-Gymnasiums (Schulzentrum Nr. 1) über seinen seit 1991 laufenden Schüleraustausch mit dem Grotefend-Gymnasium Münden beschränken. In einem langen Flur vor der Aula hatten der Mündener Kanu-Club und der Kanuclub UKS Nadwiślanin Sokół aus Chełmno eine beeindruckende Ausstellung vorbereitet, die viel Anklang fand.

In zahlreichen Ansprachen wurden während der Feierstunde die Erfolge und Errungenschaften der internationalen Zusammenarbeit gewürdigt, die sich seit vielen Jahren nicht nur auf Deutschland und Polen beschränkt, sondern auch gemeinsame Austauschmaßnahmen mit Kindern und Jugendlichen aus Israel und Frankreich umfasst. Das Wort ergriffen unter anderem Bürgermeister Mariusz Kędzierski aus Chełmno, Bürgermeister Klaus Burhenne aus Hann. Münden, Senator Jan Wyrowiński (stellvertretender Senatspräsident), Frank Stryga vom Stadtjugendring Münden, Landrat Wojciech Bińczyk aus Chełmno, Rainer Münzing vom Mündener Kanu-Club und Altbürgermeister Piotr Mittelstaedt aus Chełmno.

1. Juli 2012

Bürgermeister Mariusz Kędzierski präsentiert die Höhepunkte der zwanzigjährigen Städtepartnerschaft.

Erinnert wurde dabei unter anderem an die Anfänge der Städtepartnerschaft und an das Engagement der 2008 verstorbenen Dr. h.c. Annemarie Renger, die in der Nachkriegszeit viele Jahre lang Kurt Schumacher bis zu dessen Tod 1952 zur Seite gestanden hatte.

Annemarie Renger war nämlich in besonderer Weise mit Chełmno verbunden. Am 13. Oktober 1990 nahm sie an der Enthüllung der Gedenktafel für Kurt Schumacher teil. Auch in den folgenden Jahren hielt sie intensiven Kontakt mit der Stadt, korrespondierte oft mit dem ersten Bürgermeister der Nachwendezeit, Piotr Mittelstaedt, und unterstützte insbesondere vor zehn Jahren die Entstehung der Europäischen Jugendbegegnungsstätte in Chełmno, die den Namen Kurt Schumachers trägt und deren laufenden Betrieb sie während ihrer letzten Lebensjahre tatkräftig gefördert hat. Annemarie Renger hat damit einen wichtigen Beitrag zur Festigung der deutsch-polnischen Städtepartnerschaft zwischen Chełmno und dem südniedersächsischen Hann. Münden sowie zum Ausbau des internationalen Jugendaustausches geleistet, an dem Jahr für Jahr hunderte Kinder und Jugendliche aus zahlreichen Ländern teilnehmen.

Zum Abschluss der Feierstunde besiegelten die Städte Chełmno und Letovice ihre heute begründete Städtepartnerschaft durch die Unterzeichnung entsprechender Urkunden.

1. Juli 2012

Bürgermeister Klaus Burhenne aus Hann. Münden (links) und Bürgermeister Mariusz Kędzierski aus Chełmno